Wir haben dies als Herausforderung verstanden und daher umgehend Wege entwickelt, auch unter den aktuellen Bedingungen die zahnärztliche Fortbildung und die der Praxismitarbeiterinnen zu ermöglichen. Im Juni-Heft des Hamburger Zahnärzteblatts haben wir Sie unter dem Titel „Die Fortbildung startet wieder“ dann über erste wieder aufgenommene Fortbildungen und unsere Pläne für das zweite Halbjahr informiert.
Heute können wir auf diverse Veranstaltungen mit verschiedenen Formaten zurückblicken und ein erstes Fazit ziehen. Im Vordergrund stand dabei das Thema Abstand. Um diesen zu ermöglichen, haben wir teilweise den maximal möglichen Abstand gewählt und reine online-Formate entwickelt. Teils haben wir die Kurse wie bisher durchgeführt, aber mit deutlich geringerer Teilnehmerzahl sowie mit Aufteilung in kleinere Gruppen. Stolz sind wir auf das neue Format der „Hybrid-Veranstaltungen“, in denen ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort präsent ist und der Rest online den Kurs vor Ort live verfolgt.
Insgesamt sind wir froh und glücklich, dass wir die verschiedenen Veranstaltungen trotz erschwerter Rahmenbedingungen erfolgreich durchführen konnten. Die Rückmeldungen von Teilnehmern und Referenten zeigen uns, dass wir mit diesem in verschiedenen Ausprägungen modifiziertem Angebot richtig liegen. Ihre Anmeldungen für diese Kurse und Ihr positives Echo sind unsere Bestätigung hierfür. Und es freut uns, dass sich die vielen Überlegungen im Fortbildungsausschuss und die intensive Umsetzung durch die Mitarbeiterinnen in der Verwaltung von Kammer und NFI gelohnt haben. Vielen Dank für Ihr Engagement an dieser Stelle!
Zahnärztliche Fortbildung
Mit besonderer Erwartung haben wir auf den Auftakt des ersten von einer Zahnärztekammer in Hamburg angebotenen Curriculums „Sport-Zahnmedizin“ geschaut. Der Zeitpunkt war schwierig, aber wir haben die Herausforderung sportlich genommen. Der Start ist gut geglückt und die Teilnehmer freuen sich auf die weiteren Module.
Ebenfalls anbieten konnten wir Module der Curricula Endodontologie, Funktionsanalyse und Kinderzahnheilkunde, die alle auf ihre Weise an die neue Situation angepasst wurden.
Das Curriculum Funktion, CMD und Bruxismus der Kammern Hamburg und Schleswig-Holstein ging dabei neue Wege. Es findet im CMD-Centrum in Hamburg statt und hat in seinen Modulen einen großen praktischen Anteil. Dieses Curriculum ist seit Jahren mit 20 Teilnehmern regelmäßig ausgebucht. 20 Teilnehmer stellten nun aber in der heutigen Zeit eine Herausforderung dar – wohin mit den Teilnehmern unter Einhaltung des Abstandsgebotes? Hier haben wir eine neue Hybrid-Lösung getestet; diese hat sich bestens bewährt:
Den theoretischen Unterricht am Freitag und Samstag-nachmittag verfolgte eine Gruppe live vor Ort und die zweite Gruppe online. Auch vor Ort standen dabei allen Teilnehmern Notebooks zur Verfügung, auf denen sie den Online-Stream in Zoom verfolgen und darin ihre Fragen stellen konnten. So war eine einheitliche Diskussion unter Einbeziehung der online Teilnehmenden möglich. Die praktischen Übungen fanden mit ffp2-Masken in noch kleineren Gruppen statt als ohnehin schon und waren dadurch noch intensiver.
Parallel haben wir eine weitere Unterrichtseinheit Fallbesprechung eingeführt. Nach der Hälfte der Zeit haben dann die Gruppen gewechselt. Alle Beteiligten waren im Anschluss an diese neue Form einer Kurseinheit im Rahmen des Curriculums begeistert. Wir werden diesen Aufbau daher beibehalten und prüfen, ob er sich auch auf andere Curricula übertragen lässt.
Eine erfolgreiche Premiere war auch der erste wissenschaftliche Abend im Juni – der damaligen Situation geschuldet ausschließlich online. Das hat der Intensität des Vortrags von PD Dr. Reißmann aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Da wir die Räume im UKE noch nicht wieder für große Kohorten nutzen dürfen, werden wir dieses Format daher vorerst beibehalten und später eine Hybrid-Lösung testen.
Erfreulich war, dass wir auch weitere bereits geplante Einzelkurse, wie z. B. den Kurs zur Hygiene- und Praxisbegehung, unter den derzeitigen Vorgaben durchführen konnten. Dies ist möglich, weil unser Hygienekonzept größtmögliche Sicherheit für Sie als Teilnehmer bietet.
Mitarbeiterinnenfortbildung
In der Mitarbeiterinnenfortbildung mussten wir uns bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Mai mit der Frage der Umsetzung unter den aktuellen Rahmenbedingungen befassen.
Nachdem wir das 21. ZMP-Abschlussmodul aufgrund der aktuellen Entwicklungen bedauerlicherweise absagen mussten, freute es uns sehr, dass wir die Module der Aufstiegsfortbildung zur ZMV erstmals als Hybridfortbildung anbieten und somit wieder mit den Fortbildungen im NFI beginnen konnten. Die Teilnehmerinnen entschieden sich in etwa hälftig für die Präsenz im NFI und hälftig für die Onlineteilnahme, sodass trotz der aktuellen Bedingungen die geplante Teilnehmerzahl von 24 Personen beibehalten werden konnte und alle Teilnehmerinnen die Fortbildung voraussichtlich im März 2021 erfolgreich beenden können.
Das positive Feedback zu dieser Art der Fortbildung hat uns in unserem Vorhaben, auch weitere Kurse als Hybridveranstaltung oder Onlineseminar anzubieten, bestärkt. So wird auch der Einzelkurs „Medizinprodukteaufbereitung – eine Auffrischung in Theorie und Praxis“ in diesem Jahr erstmalig zusätzlich zu den Präsenzkursen als reines Onlineseminar angeboten und erfreut sich großer Nachfrage.
Erfreulicherweise ist nun auch die Aufstiegsfortbildung zur ZMP mit dem Modul Prophylaxe angelaufen, die im Hinblick auf die für uns wichtigen umfangreichen praktischen Anteile besondere Anforderungen mit sich bringt. Durch die Aufteilung in kleinere Gruppen, das Tragen einer Schutzausrüstung und die Einhaltung der Abstandsregelungen können wir die Anforderungen, die wir sorgfältig vorbereitet haben, gut erfüllen und die Teilnehmer im Präsenzunterricht beschulen.
Und – dies ein kleiner Ausblick in 2021: Die Aufstiegsfortbildung zur DH wird kommen!
PD Dr. Marcus Oliver Ahlers
Dr. Maryla Brehmer