Sobald allerdings Symptome wie süßlicher Mundgeruch, Schmerzen beim Zähne putzen im Bereich des Implantates, Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang. Implantatlockerung oder ähnlich auftreten, droht der Implantatverlust. Ist nun die Diagnose einer Periimplantitis gesichert, kann es sich anbieten, ein ganzheitliches Behandlungskonzept zu entwickeln, das auch den Patienten mit einbindet. Diesen Ansatz verfolgt die Fortbildungsveranstaltung „Die regenerative Therapie der Periimplantitis – Theorie und Hands-on am Phantomkopf“ der Zahnärztekammer Hamburg, die im November 2020 nun zum zweiten Mal durchgeführt wird.
Den Auftakt bildete im August 2019 der Kurs „Regenerative Therapie der Periimplantitis“. Dieses Seminar wurde eigens von dem renommierten Referenten Dr. Önder Solakoglu konzipiert. Teilnehmern wurde hier ein praxistaugliches Konzept zur Diagnose und Therapie periimplantärer Erkrankungen vorgestellt. Dr. Solakoglu fokussierte hierbei auf die regenerative Therapie und somit auf den Erhalt des betroffenen Implantates durch spezielle Techniken zur Dekontamination sowie durch die Verwendung von in Langzeitstudien sehr erfolgreich eingesetzten Materialien zum Wiederaufbau des verloren gegangenen Alveolarknochens. Mit freundlicher Unterstützung der Firmen Stoma und Straumann wurden eigens für diesen Kurs individuelle Modelle gefertigt. Diese Modelle sind speziell dazu geeignet, um die durch Foto-und Videodokumentation vermittelten Techniken Schritt-für-Schritt nachzuvollziehen und eigenständig durchzuführen. Dr. Solakoglu stand hierbei jedem Teilnehmer für Fragen und Unterstützung zur Verfügung. Die Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit anhand dieser Modelle die Anwendung von Barrieremembranen und speziellen Nahttechniken wie z. B. die zirkumferente und die fortlaufende half-hitch Naht, aber auch die horizontale und vertikale Matratzennaht zu üben und zu erlernen. Die Konsistenz des Weichgewebes dieser speziellen Modelle ist hierfür besonders gut geeignet und dem Tiermodell überlegen. „Ein rund herum gelungener Praktischer Kurs zu einem sehr aktuellen Thema. Sowohl die Theorie als auch die praktischen Übungen an einem neuartigen Modell, anstatt am Schweinekiefer, wurden perfekt vermittelt und können in der Praxis sofort umgesetzt werden. Die ruhige Art und das Hintergrundwissen des Referenten sorgen für eine ausgezeichnete Wissensvermittlung. Auch für die Kollegen/Kolleginnen, die die chirurgischen Interventionen nicht umsetzen können oder wollen, bedeutet der Kurs einen großen Wissensgewinn. Man erfährt, was heute machbar ist, wie groß der Aufwand ist und was es für die Patienten bedeutet. Dieses Wissen ist auch für jeden Überweiser sehr interessant.“, berichtet Dr. Holger Peters – Teilnehmer dieser ersten Runde.
Im November 2020 wird der Kurs nun erneut angeboten.
Interessierte erhalten alle Informationen zum Kurs bei Frau Gries (bettina.gries@zaek-hh.de).