Die Hamburger Zahnärztinnen und Zahnärzte waren zum Stichtag 21.11.2022 aufgerufen ihre Delegierten zur Vertreterversammlung der KZV Hamburg zu wählen. Der Wahlausschuss hatte den 1.756 Wahlberechtigten mit dem Versand der Wahlunterlagen ein stringentes Zeitfenster zur Stimmabgabe geöffnet, allerdings in manchen Stadtbereichen die Rechnung ohne die Post gemacht. Einige Kolleginnen und Kollegen hatten noch eine Woche nach Versand der Unterlagen keinen Wahlschein vorliegen. Denjenigen, die sich daraufhin gemeldet hatten, wurde eine Zweitausfertigung per Boten zugestellt.

Wahlbeteiligung auf niedrigem Niveau stabil
Am Ende erreichten 595 Wahlbriefe termingerecht die KZV, was einer Wahlbeteiligung von 33,88% – und damit den Werten der letzten Wahl zur Vertreterversammlung – entspricht. Bei aller Genugtuung über die gehaltenen Beteiligungswerte zeigt dieses Gesamtergebnis eine in den letzten Jahren stetig abnehmende Bereitschaft sich innerhalb der Kollegenschaft, z. B. in den Bezirksgruppen, für die immer wichtigeren und drängenderen standespolitischen Fragen zu interessieren und zu engagieren. Vielleicht überdecken der Frust und die Resignation über die immer bedrängender werdenden staatlichen Eingriffe, wie zuletzt durch das GKV-FinStG oder die holperige und pannenreiche Zwangsdigitalisierung durch die Gematik, die Erfolge der Standespolitik. Die brachten uns  auf Bundesebene zuletzt die Einführung der neuen PAR-Strecke und 275 Mio. € Corona-Hilfen, ebenso wie auf Landesebene die in langwierigen Verhandlungen mit den Kassen erkämpften auskömmlichen Vergütungsregelungen der letzten Jahre. Vielleicht werden diese Resultate gerne hingenommen, solange sich jemand anderes darum kümmert. Sicher sind es auch die längeren Wege zur Niederlassung durch eine Periode als angestellte Zahnärztin, und die schwindelerregenden Investitionssummen für die eigene Praxis, die unseren Kolleginnen und Kollegen die Arbeit in der eigenen Praxis wichtiger erscheinen lassen, als standespolitisches Engagement. Wir rufen trotzdem und gerade deswegen alle Kolleginnen und Kollegen, besonders aber die Kolleginnen, die in der Zukunft die Mehrheit in unserem Berufsstand stellen werden, dazu auf, in der Selbstverwaltung mitzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen.

Zahnärztinnen und Zahnärzte aus drei Listen in der Vertreterversammlung 
582 Wahlbriefe galten dann als vollständig und rechtzeitig eingegangen und fanden als Stimmzettel den Weg in die Wahlurne. Am „Wahlabend“ prüften dann die Mitglieder des Wahlausschusses unter den aufmerksamen Augen des Wahlleiters, Herrn Jan Jochum, und des stellvertretenden Wahlleiters, Herrn RA Gundo Spinner, alle Stimmzettel auf Gültigkeit.

Am Ende der Auszählung konnten Ausschuss und Wahlleitung für die Vertreterversammlung der 17. Legislaturperiode feststellen: 20 der 25 Sitze in der Vertreterversammlung entfallen auf die Liste Z2000, die alle zur Wahl angetretenen  Frauen auf die vorderen Listenplätze gesetzt hatte. 2 Sitze kann der freie Verband Deutscher Zahnärzte für sich beanspruchen und 3 Sitze entfallen auf die Kieferorthopäden, die mit Dr. Luzie Braun-Durlack eine Frau auf den Listenplatz 1 führen. 

In dieser Zusammensetzung hätte die Vertreterversammlung ein Durchschnittsalter von 55 Jahren und mit fünf weiblichen Mitgliedern eine gleichbleibende geschlechtsspezifische Zusammensetzung.