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Gesunde Zähne für alle! Hamburger Handy-App hilft Menschen mit Migrationsgeschichte beim Aufbau von Mundgesundheitskompetenz

UKE-Forschungs-Projekt MuMi (Förderung der Mundgesundheitskompetenz und Mundgesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund) entwickelte eine App, um den Präventionsgedanken zur Mundgesundheit quasi barrierefrei in den Köpfen zu verankern

MuMi hatte es sich zum Ziel gesetzt, eine mehrsprachige App zu entwickeln, die die Mundgesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund nachhaltig verbessern kann. In 40 Hamburger Zahnarztpraxen wurden von Patientinnen und Patienten mit und ohne Migrationshintergrund Daten zu Soziodemographie, Mundgesundheit und Mundgesundheitskompetenz erhoben. Anhand von Experteninterviews aus dem Projektumfeld MuMi wurde dabei zu Tage gefördert, dass sprachliche Barrieren, geringe Kenntnisse über das deutsche Gesundheitssystem, kulturell bedingte Ess- und Mundhygienegewohnheiten sowie der Stellenwert der Mundgesundheit Einflussfaktoren zur Mundgesundheit darstellen. Diese Parameter hielten dann Einzug in die Ausgestaltung der App.

Nach einer vierjährigen Laufzeit (2018 – 2022) wurden nun in diesem Sommer die Projektergebnisse veröffentlicht.

Die Mundgesundheitskompetenz wurde mittels eines für die MuMi-Studie entwickelten Fragebogens, dem Oral Health Literacy Profile (OHLP), erfasst. Die Ergebnisse der Projekt-Studie zeigen, dass die Interventionsgruppe nach sechs Monaten einen signifikanten Anstieg ihrer Mundgesundheitskompetenz (gemessen anhand des OHLP-Fragebogens) und Mundhygiene (API und SBI Werte) im Vergleich zu der Kontrollgruppe (p<0,001) aufweisen. Insbesondere die App-Nutzenden mit Migrationshintergrund haben sich signifikant in ihrer Mundgesundheitskompetenz gesteigert und somit besonders von der Nutzung der App profitiert.

„Wir waren sehr gespannt auf die Ergebnisse, auf die man viele Jahre hingearbeitet hat. Was uns bezüglich der Ergebnisse sehr freut, ist, dass Migrantinnen und Migranten, Personen mit einem beidseitigen Migrationshintergrund und Personen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status besonders von der App profitieren“, sagt PD Dr. Ghazal Aarabi, MSc (Projektleitung) und ergänzt: „Das gesamte MuMi-Projektteam bedankt sich ausdrücklich sehr herzlich bei allen Hamburger Zahnarztpraxen, die auch in der herausfordernden Corona-Zeit an der MuMi-Studie weiter teilgenommen haben. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes war nur durch diese sehr gute Zusammenarbeit möglich.“

Bei der Vorstellung der Projektergebnisse auf Kongressen ist die Resonanz ausgesprochen positiv. Ein UKE-Forschungsteam um PD Dr. Aarabi, MSc. arbeitet derzeit an einem Folgeantrag zum Ausbau der MuMi-App, um zusätzliche Module und Elemente zu erstellen.


Das MuMi-Projekt wurde mit Mitteln des Innovationssschusses in Höhe von 780.785,95 Euro gefördert. 
Fragen zum Projekt und zur App beantwortet 
Frau PD Dr. Aarabi: g.aarabi@uke.de