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Vertreterversammlung der KZV Hamburg

Die Vertreterversammlung ist das wichtigste Selbstverwaltungsorgan der KZV und zugleich das oberste Entscheidungsgremium der Vertragszahnärzteschaft in Hamburg. Mindestens zweimal im Jahr tritt die Versammlung zusammen, um Beschlüsse und Entscheidungen für ALLE Hamburger Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte zu fassen. Die von der Vertreterversammlung gefassten Beschlüsse haben dann typischerweise direkten Einfluss auf den Praxisalltag.

Ende Mai 2024 trafen sich die Vertreter der Hamburger Zahnärzteschaft zur 5. Vertreterversammlung der aktuellen Amtsperiode. Dr. Stefan Buchholtz, Vorsitzender der Vertreterversammlung, begrüßte die Vertreter und leitete in die prall gefüllte Tagesordnung über.

Im Rahmen der Vertreterversammlung haben die Vertreterinnen und Vertreter die Möglichkeit, eigene oder an sie herangetragene Fragen an die KZV Hamburg zu richten. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht und das sorgte für kontroverse wie konstruktive Diskussionen unter den Vertretern.

So wurde zunächst gefragt, ob die Bereitschaft bestünde, Initiativen zu unterstützen, die Regelungen in Gesetzestexten für sogenannte Ausfallhonorare verankern sollen. Da nahezu jeder der Anwesenden Erfahrungen mit Terminausfällen hat und unterschiedliche Methoden hat, damit umzugehen, wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Auch wenn die Aussicht auf eine gesetzlich verankerte Lösung als gering erachtet wird: Die Vertreterversammlung befürwortet und unterstützt ausdrücklich Initiativen, die einen Vorstoß in die Richtung unternehmen, eine klare und belastbare gesetzliche Regelung für Ausfallhonorare zu schaffen.

Der umfangreiche Fragenkatalog eines weiteren Vertreters zielte u. a. auf Regelungen im SGB V bzw. detaillierte Abrechnungspositionen ab. Beispielsweise wurde gefragt: „Es wird seit vielen Jahren regelmäßig Zahnersatz in Form von Zirkonkronen oder verblendeten Zirkonkronen eingegliedert. Diese Kronen können nur mit erheblichem Mehraufwand und erhöhtem Materialeinsatz entfernt werden. Was tut die KZV, um eine angemessene kostendeckende Aufwandsposition zu schaffen?“ Auch hier stimmten viele anwesende Vertreterinnen und Vertreter zu. Da allerdings BEMA, BEL und SGB V nicht in die regionale Entscheidungskompetenz fallen, leitet der Vorstand diese und weitere Fragen zu Leistungspositionen an die Vertreterversammlung der KZBV weiter.

Die folgenden Berichte des Vorstandes setzten sich mit den jüngsten Entwicklungen auseinander. So berichtete Dr./RO Banthien beispielsweise, dass mit beiden Kassengruppen die Vergütungsverhandlungen für 2024 bereits im November/Dezember 2023 zügig abgeschlossen wurden. Die von dem Gesetzgeber zugelassene Maximalsteigerung von +2,72 % (Grundlohnsumme - 1,5 %) wurde jeweils vereinbart. Die Erhöhung der Punktwerte bei IP-/FU-Leistungen, der Gutachterleistungen sowie bei Zuschlägen für Besuchsleistungen und den präventiven zahnärztlichen Leistungen bei Versicherten mit Pflegegrad beträgt +4,22 %. Dr./ RO Banthien berichtete ferner über die Fortsetzung der Kampagne „Zähne zeigen“. So sei Hamburg eine der Städte, in der am Hauptbahnhof großflächig KZBV-Anzeigen geschaltet werden (Anmerk. der Red.: Juni und August 2024).

Dr. Lühmann zeigte unter anderem in seinem Bericht auf, dass die hartnäckigen Nachfragen der KZV-Verwaltung in Bezug auf die TI-Eigenerklärungen von Erfolg gekrönt seien: So gebe es in Hamburg nur noch 7 Praxen, die keine TI-Eigenerklärung abgegeben hätten. Bei nur noch 17 Praxen würden jeweils einzelne Komponenten (z.  B.: KIM-Anbindung) fehlen. Aus seinem Zuständigkeitsbereich Gutachten konnte Dr. Lühmann berichten, dass die absolute Anzahl an erstellten Gutachten signifikant angestiegen sei.
Stefan Baus ging in seinem Berichtsteil als drittes Vorstandsmitglied auf die Vermögenssituation der KZV Hamburg ein, die sich in den Jahren 2023 und 2024 unter Einflussfaktoren wie z. B. der Zinsentwicklung weiterhin positiv darstellen würde. Auch gab Stefan Baus den Vertretern einen Abriss zum Sachstand zum Amalgamverbot ab 01.01.2025. Er führte aus, dass es für die Regelversorgung noch keine Alternative gebe und man mit Spannung auf die Entwicklungen der Zukunft blickte, die KZVen-seitig engmaschig begleitet und beobachtet würden.

Im Anschluss an die Berichte wurde das geprüfte Haushaltsjahr 2022 abgeschlossen. Der Vorsitzende des Finanzauschusses, Herr Dr. Baumbach, stellte die Eckzahlen des Jahresabschlusses vor und stellte den Antrag  an die Vertreterversammlung, den Vorstand dafür zu entlasten. Die Vertreterversammlung folgte dieser Empfehlung einstimmig.

Gegen 22:00 Uhr schließlich bedankte sich Dr. Buchholtz für die lebendige und konstruktive Veranstaltung und beendete die Sitzung der Vertreterversammlung. Die nächste Vertreterversammlung ist für den 13. November 2024 terminiert.