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Zahlen, Daten, Fakten, die die Hamburger Zahnärzteschaft bewegen: Delegiertenversammlung 5/19 der Zahnärztekammer Hamburg

Vor der Sommerpause tagte die Delegiertenversammlung. Das wichtigste Kammer-Gremium fand sich in den Räumen der Ärztekammer zusammen, um unter anderem die Jahresabschlüsse von Versorgungswerk und Kammer zu verabschieden.

Kammerpräsident von Konstantin von Laffert begann seinen Bericht mit einem Überblick zu den Protestaktionen von Zahnärztinnen und Zahnärzten im Bundesgebiet. Der Unmut sei überall groß gegen die aktuelle Gesundheitspolitik. Die BZÄK habe bereits im Frühjahr, um eine Basis für die weiteren Beratungen zu haben, ein Stimmungsbild in den Ländern abgefragt. Verbindlich wie Hamburg immer sei, sei diese Umfrage auch in Hamburg gestartet worden. Ein Großteil der Teilnehmenden habe sich dabei für Aktionen ausgesprochen.  

Der Vorstand der Kammer Hamburg hat über mögliche Aktionen auf lokaler Ebene beraten und entschieden, zunächst die ersten Aktionen am 12. Juni in Bayern sowie am 18. Juni in Baden-Württemberg und Niedersachsen und ggf. weiteren Ländern abwarten zu wollen.

Wirtschaftsseminare
Um den Praxen aus der „Inflationsfalle“ zu helfen, habe die Kammer in Person von Frau Dr. Menzel in den vergangenen Monaten zahlreiche Seminare teils alleine, teils gemeinsam mit der apoBank entwickelt. Die große Nachfrage zeige, dass es für viele Praxen eine schwierige Zeit ist und sie das Angebot dankend annehmen würden.
So sei beispielsweise das Seminar „Wirtschaftliches Arbeiten bei schwierigen Rahmenbedingungen“ gleich dreimal angeboten worden. Weitere Seminare seien für den September terminiert.

GOZ
Auf Antrag der CDU fand im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung zu GOZ und GOÄ statt. Es seien die bekannten Argumente ausgetauscht worden. Dr. Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer, habe die GOÄ erneut beim diesjährigen Deutschen Ärztetag in Anwesenheit von Minister Lauterbach angesprochen – wie leider erwartet ohne eine konkrete Zusage zu erhalten.
Es gelte weiterhin die Gestaltungsmöglichkeiten der GOZ zu nutzen. Hierzu gehören auch die Beschlüsse des Beratungsforums von BZÄK, PKV und Beihilfe, die es wert seien hier einmal genau nachzulesen.

Fachkräftemangel
Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, führte der Kammerpräsident die Möglichkeit der ZFA-Berufsausbildung an. Um hier qualifizierte Bewerbungen zu erhalten, seien viele Kampagnen initiiert.  So habe der Bund die Nordrhein-Kampagne übernommen und werbe mit Influencern auf TikTok. Auf lokaler Ebene müsse sich Hamburg hier aber gar nicht verstecken – denn Dr. Maryla Brehmer sei hier im Auftrag der Hamburger Zahnärztinnen und Zahnärzte erfolgreich tätig. So habe sie das Video zur Berufsorientierung produziert, das mit sehr gutem Erfolg von Hamburger Schulen im Rahmen der Berufsorientierung abgefordert werde. Zudem hätte sie den Kontakt zur „Viet-Agentur“ aufgebaut. Diese Agentur vermittele Vietnamesen und Vietnamesinnen als Auszubildende.

Versorgungswerk
Zunächst wurden den Delegierten der Rechnungsprüfungsbericht des Versorgungswerks vorgetragen. Der unabhängige Prüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly erläuterte den Jahresabschluss 2023. Der Wirtschaftsprüfer gab noch abschließend bekannt, dass die Prüfung zu keinen Einwendungen geführt habe. Die Delegiertenversammlung nahm den Jahresabschluss 2023 einstimmig an und entlastete in der folgenden Abstimmung für die Verwaltung 2023 nach dem Versorgungsstatut.

Auch für die Delegierten standen dann im Anschluss zwei Wahlen an: Die Amtszeiten von den Versorgungsausschussmitgliedern Dr. Helmut Pfeffer und Dr. Gunter Lühmann enden. Die Zahnärzte stellen sich beide erneut für eine weitere Amtsperiode zur Wahl und wurden von den Delegierten einstimmig per Akklamation gewählt.

Kammer-Jahresabschluss
Die Delegiertenversammlung beschloss ferner einstimmig die Genehmigung des Jahresabschlusses 2023 der Zahnärztekammer Hamburg, nachdem Dr. Menzel den insgesamt positiven Jahresabschluss 2023 vorgestellt hatte.

Ordnungen
Die Delegiertenversammlung beschloss zudem einstimmig die Neufassungen der Prüfungsordnungen und die Rechtsvorschriften für die Aufstiegsfortbildungen DH, ZMP und ZMV sowie die Rahmenprüfungsordnung. Ferner wurden redaktionell die Schlichtungsordnung und die Satzung der Zahnärztekammer Hamburg überarbeitet, die jeweils ebenfalls die Zustimmung der Versammlung fanden.

Unter „Verschiedenes“ wurde dann noch lebhaft über den Beschluss des Deutschen Ärztetages beraten, in dem Zahnmediziner als „Nichtärztinnen und Nichtärzte“ tituliert wurden. Die Versammlung war sich einig, diese Wortwahl nur empört zurückweisen zu können. Inhaltlich war der Beschluss allerdings noch weitreichender als die diffamierende Wortwahl. Die Ärzteschaft fordert,  der Zahnärzteschaft inklusive der Oralchirurgen die Möglichkeit zur intravenösen Sedierung zu entziehen. Angesichts der Tatsache, dass es schon heute zu wenig Termine bei Anästhesisten für Intubationsnarkosen gibt, reagierte die Versammlung befremdet auf diesen Angriff auf das zahnärztliche Therapiespektrum.

Die kommende DV ist terminiert für den 25. November 2024.