Gemeinsame Presseinformation der Zahnärztekammer und KZV Hamburg sowie der Hamburgischen Pflegegesellschaft e.V.
Die Hamburgische Pflegegesellschaft und die Zahnärztekammer Hamburg sowie die Kassen-zahnärztliche Vereinigung Hamburg vereinbaren eine verstärkte Kooperation, um die zahn-medizinische Gesundheit von Menschen, die durch Hamburger Pflegeeinrichtungen gepflegt und betreut werden, zu verbessern.
Die bundesweite Kooperation von Bundeszahnärztekammer, Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste wird in Hamburg konkretisiert. Die bereits seit einiger Zeit geführten Gespräche zwischen der Hamburgischen Pflegegesellschaft, der Zahnärztekammer Hamburg sowie der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg tragen erste Früchte. Das gemeinsame Interesse ist es, die zahnmedizinische Gesundheit von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern sowie von Menschen, die durch ambulante Pflegedienste zu Hause versorgt werden, zu verbessern.
Die Hamburgische Pflegegesellschaft wird ihre Mitglieder als ersten Schritt über einen gemeinsam erarbeiteten Fragebogen befragen, was derzeit schon geleistet wird, wo Verbesserungspotentiale liegen und welche Unterstützung die Einrichtungen z.B. durch Fortbildungen des Personals aber auch durch verbesserte Kontakte benötigen und wünschen.
Zahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg wollen die Kompetenzen der behandelnden Zahnärzte hinsichtlich der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit sowie mit demenzieller Erkrankung stärken. Weiter wollen sie bei den Zahnärzten verstärkt für die aufsuchende zahnmedizinische Betreuung zu Hause und in Einrichtungen werben. Ziel der Kooperation ist vor allem, die konkrete Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und ambulanten Pflegediensten sowie stationären Pflegeeinrichtungen zu stärken, Versorgungsengpässe frühzeitig zu erkennen und Versorgungslücken möglichst nicht entstehen zu lassen.
Sobald die Ergebnisse der Befragung vorliegen, werden gemeinsam Umsetzungs- und Verbesserungsmaßnahmen entworfen.
Martin Sielaff, Geschäftsführer der Hamburgischen Pflegegesellschaft, erklärt dazu:
„Wir wollen durch diese Kooperation die Einrichtungen systematisch unterstützen, die Zahn- und Mundgesundheit von Menschen mit Pflegebedarf weiter zu verbessern. Durch unsere Kooperation soll es für die Einrichtungen einfacher werden, zügig und regelmäßig – unter Berücksichtigung der freien Arztwahl - geeignete Zahnärzte für die Behandlung zu finden. Alte Menschen und Menschen mit Pflegebedarf benötigen besondere Hilfen, Unterstützung und Aufmerksamkeit, um durch verbesserte Mundgesundheit ihren allgemeinen Gesundheitszustand und ein hohes Maß an Lebensqualität zu erreichen.“
Sowohl Zahnärzte als auch das Personal der Pflegeanbieter werden durch die engere Zusammenarbeit ihre Beratungskompetenzen für Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige verbessern.
Dr. Thomas Einfeldt, Vizepräsident der Zahnärztekammer: „Die gerade erschienene Deutsche Mundgesundheitsstudie V (DMS V) hat gezeigt, dass sich die Mundgesundheit in Deutschland noch weiter ver-bessert hat und auf einem hervorragenden Niveau steht. Wir haben in der DMS V erstmals auch die Mundgesundheit der pflegebedürftigen Patienten erfasst und bestätigt gefunden, dass hier Behandlungs-bedarf ist. Das Thema der Behandlung unserer pflegebedürftigen Patienten liegt uns am Herzen und wir unternehmen in der Kammer viel, um diese Patienten zu erreichen und sie angemessen zu versorgen.“
Dr./RO Eric Banthien, Vorsitzender der Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV): „Der Sicherstellungsauftrag der KZV umfasst die pflegebedürftigen Patienten genauso wie die Patienten, die uns in den Praxen aufsuchen. Ich bin froh, dass die Politik erkannt hat, dass diese aufsuchende Behandlung aufwendiger ist als die Behandlung in der Zahnarztpraxis und den Weg für eine Vergütung dieser Leistungen eröffnet hat.“
Die Hamburgische Pflegegesellschaft (HPG) ist eine Arbeitsgemeinschaft von Trägerverbänden, die in Hamburg im Bereich der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege arbeiten.
Mitglieder sind: die Arbeiterwohlfahrt, der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., der Caritasverband, der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rotes Kreuz, das Diakonische Werk, der Zentralverband Hamburger Pflegedienste e.V.
Die Zahnärztekammer Hamburg vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen aller Zahnärztinnen und Zahnärzte in Hamburg.
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen aller Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte in Hamburg.
Für Rückfragen:
Hamburgische Pflegegesellschaft e.V.
E-Mail: hpg@hpg-ev.de
Tel. +49 (0)40 2380 8788
Pressestelle der Hamburger Zahnärzte
E-Mail: presse@zaek-hh.de
Tel.: +49 (0)40 733 405 - 17