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Politischer Sommerabend der Heilberufekammern: Gemeinsam an Lösungen für das Gesundheitswesen arbeiten

2. politischer Sommerabend der Hamburger Heilberufekammern

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (Foto, M.) mit Konstantin von Laffert (l.), Tim Angerer (2. v. l.), Dipl.-Psych. Heike Peper, (3. v.l.), Dr. Pedram Emam( 3. v. r.), Kai-Peter Siemsen (2. v.r.), Dr. Susanne Elsner (r.)

Nachwuchssorgen in Praxen und Apotheken, ein deutlich spürbarer Mangel beim medizinischen Fachpersonal und unausgereifte digitale Anwendungen in der Patientenversorgung: Die Liste der Herausforderungen in der ambulanten Gesundheitsversorgung ist lang. Um über die Grenzen der Heilberufe hinweg zu diesen Themen ins Gespräch zu kommen, trafen sich rund 100 Gäste aus dem Gesundheitswesen, der Politik, den Behörden und den Medien zum zweiten politischen Sommerabend der Hamburger Heilberufekammern. Apothekerkammer, Ärztekammer, Psychotherapeutenkammer, Tierärztekammer und Zahnärztekammer hatten dazu in den Anglo-German Club geladen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Staatsrat Tim Angerer aus der Sozialbehörde.

Konstantin von Laffert, Präsident der Zahnärztekammer Hamburg, unterstrich in seiner Begrüßung, dass die Probleme im ambulanten Gesundheitswesen schnell angegangen werden müssten: „Die gegenwärtige Situation führt zu einer großen Unzufriedenheit und motiviert qualifizierte junge Menschen nicht, in diese Berufe zu gehen und sich später niederzulassen. Den Kolleginnen und Kollegen geht es nicht gut mit dieser Gesundheitspolitik“, so von Laffert.

Hamburgs Erster Bürgermeister dankte den Vertreterinnen und Vertretern der Kammern für ihre Arbeit und ihr Engagement. „Hamburg ist ein starker Standort der Gesundheitsbranche mit über 200.000 Arbeitsplätzen. Die Heilberufekammern übernehmen wichtige Aufgaben in der Ausbildung, Organisation und Qualitätssicherung, die für eine exzellente medizinischen Versorgung notwendig sind. Sie sind verlässliche Partner für den Senat, um gute Rahmenbedingungen für die Beschäftigten des Gesundheitswesens und für die Patientinnen und Patienten zu schaffen. Auch in der aktuellen Diskussion über eine Reform der Finanzierung der Krankenhäuser sowie ihre Kooperation mit dem ambulanten Sektor sind die Erfahrung und Expertise der Hamburger Heilberufekammern gefragt“, sagte Tschentscher.

Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, plädierte in seinem Impulsvortrag dafür, gemeinsam an funktionierenden Lösungen für Herausforderungen im Gesundheitswesen zu arbeiten. Im Bereich der Digitalisierung gebe es in Hamburg zwei Projekte, die dafür beispielhaft seien: Die Initiative Health Harbor Hamburg, die Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und in Praxen miteinander vernetze und ihnen so gemeinsamen Zugriff auf Patientendaten gebe. Und die TI-Modellregion, die digitale Anwendungen für das Gesundheitswesen in Praxen und Kliniken auf ihre Tauglichkeit teste. In beiden Projekten arbeiteten Heilberufe, Behörden und Industrie zusammen, um funktionierende Lösungen für die Patientenversorgung zu etablieren. „Das ist der Geist, mit dem wir an einer Modernisierung unseres Gesundheitswesens arbeiten sollten: konstruktiv und pragmatisch, mit Blick auf das Wohl der Menschen, die uns ihre Gesundheit anvertrauen“, so Emami.

Die Geschlossenheit der fünf Heilberufekammern wurde u.a. auch dadurch demonstriert, dass Dipl.-Psych. Heike Peper, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Hamburg, im Dialog mit Emami die aktuellen Herausforderungen beschrieb. „Wir sind uns einig, dass wir derzeit mit diversen Baustellen konfrontiert sind. Wir können diese nur zusammen angehen und sollten, unseren Blick auf die Zukunft gerichtet, die bereits vorhandenen guten Präventionsangebote in unserer Stadt deutlich fördern und ausbauen. Auch die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes ist uns ein Anliegen, damit wir gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Hamburgerinnen und Hamburger, ob jung oder alt, auch weiterhin auf eine gute Gesundheitsversorgung vertrauen können.

 

 

 

Foto: Michael Zapf